Mutter Erde! Tränk in meiner Aue
Deine Kinder nun mit frischem Thaue,
Und erquicke diese lechzende Flur!
Selig ist der Unschuld die Natur!
Seite
vor
zurück
vor
zurück
Thüringer Allgemeine, vom 5. Februar 2003
Goethe und Heinse
Volkshochschul-Vernissage: Auf den künstlerischen Spuren der Dichter in Venedig
So viele Leute wie selten konnte Landrat Lutz-Rainer Senglaub am frühen Freitagabend zur Vernissage im komplett neu gestalteten Eingangsbereich der Ilmenauer Kreisvolkshochschule begrüßen.
Von Dr. Karl-Heinz VEIT
Nach sieben Monaten präsentierten die Teilnehmer an der Venedig-Pleinair-Reise ihre Arbeitsergebnisse als Fotografien, Zeichnungen, Malarbeiten und vor Ort entstandene Skizzen. Auf den Spuren von Johann Wolfgang v. Goethe und dessen Zeitgenossen Johann Jacob Wilhelm Heinse (geboren in Langewiesen) in Italien wandelnd, entstanden insgesamt 350 Arbeiten von künstlerisch tätigen Laien aus Ilmenau, Wetzlar, Arnstadt, Apolda, Zella-Mehlis und Suhl.
Landrat Senglaub hätte sich als politisch prominenten Ausstellungsgast nicht nur Bürgermeister Volker Acker als Vertreter der Goethestadt gewünscht, sondern auch Bürgermeister Horst Brandt aus Heinses Geburtsstadt Langewiesen. Den Ausstellungsmachern dankte er mit der eindeutig doppeldeutigen Bemerkung hinsichtlich der Perspektiven Ilmenaus und Langewiesens: „Schön ist es, dass wir die beiden historischen Persönlichkeiten Goethe und Heinse in einer Stadt in Beziehung gesetzt sehen“. Südliches Flair mit Blick auf den Schnee vor den Fenstern verbreitet sich im neuen Foyer nicht nur durch die gehangenen Bilder, sondern auch durch den schönen a capella Gesang des Doppelquartettes der hiesigen Kreismusikschule und den Rezitationen eigener gut gelungener Reimwerke von Martin Strauch.
Max Walter Lipfert – künstlerischer Leiter der überaus ertragreichen Pleinairreise nach Venedig – stellte in seiner Laudatio Bezüge zu den Größten der Malerei her, die sich dem Zauber der Lagunenstadt hingegeben haben und diesen in unvergänglichen Bildern festhielten. Dürer, Monet, Turner, aber auch der zeichnende Goethe seien für jeden, der sich bild-künstlerisch mit der Stadt und der in Blau getauchten Landschaft auseinandersetze, die großen Anregenden. Das eigene Erleben und Aufnehmen der Atmosphäre durch die Kunst Schaffenden spiegele sich für die Betrachter nachvollziehbar im Ausdruck der Bilder und Fotografien wider.
J.J.Wilhelm Heinse