Mutter Erde! Tränk in meiner Aue
Deine Kinder nun mit frischem Thaue,
Und erquicke diese lechzende Flur!
Selig ist der Unschuld die Natur!
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Der Musiker wird schnell in der nationalen und internationalen Musikwelt bekannt, und nach den Aufführungen in Italien – Livorno (La Almeria, 1761), Venedig (Artaserse, 1762), Turin (Catone in Utica, 1763), Rom (Demofoonte, 1763) – schließen sich die Theater von Wien (anlässlich der Krönung Josephs II. 1764 Alcide negli orti esperidi) und Mannheim (Ifigenia in Tauride, 1764) an.
Das Ansehen und der außerordentliche Erfolg de Majos, dessen Musik selbst von Mozart gelobt wird, bringt ihm eine Reihe von bedeutenden Aufträgen ein, die seine führende Rolle in der Opernwelt bestätigen.
Auf der Rückreise von Mannheim macht er von neuem in Turin Station, um für den Karneval des Jahres 1765 die Oper Motezuma zu inszenieren.
Der Text von Vittorio Amedeo Cigna Santi, der auf einem genauen Studium von Quellen zur Eroberung Mexikos basiert, stellt die Begegnung und den Konflikt zwischen Moctezuma und Hernán Cortés in den Vordergrund, während die Ereignisse der Eroberung in den Hintergrund treten und die Perspektive der Quelle, die sich an der Figur des Konquistadoren orientierte, eine Wandlung erfährt.
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Zum historischen Hintergrund des Librettos

Moctezuma II. (spanisch Montezuma, eigentlich Motecuhzoma Xocoyotzin [moteku'soma ?oko'jotsin]; * um 1465, † 30. Juni 1520 in Tenochtitlan, Mexiko) war der bekannteste Herrscher des Azteken-Reiches.
Der Nahuatl-Name des Herrschers ist für die spanische Phonologie fremdartig und schwer wiederzugeben, weshalb die Spanier eine Verballhornung benutzt haben: Moctezuma, was später durch analogische Fehlinterpretation zu Montezuma wurde.
Bevor Montezuma seinem Onkel Auítzotl auf den Thron folgte, war er Hohepriester der höchsten aztekischen Gottheit Huitzilopochtli. Er herrschte seit 1502 über ein auch nach europäischen Vorstellungen mächtiges Reich. In dieser Zeit erweiterte er das Reich kompromisslos.
Hernando Cortez landete am 12. März 1519 mit 650 Spaniern und 200 Indianern an der Mündung des Tabasco und eroberte nach und nach das Aztekenreich. Montezuma spielte dabei eine wesentliche Rolle, da er, tiefgläubig, die Ankunft der Spanier als angekündigte Rückkehr des Gottes Quetzalcoatl interpretierte und so zu spät und zaghaft auf die Bedrohung reagierte.
Doch die Spanier agierten in völligem Desinteresse an den Sitten und Gebräuchen der aztekischen Bevölkerung, zertrümmerten deren Götterbilder und duldeten Plünderungen. Ihrer überdrüssig, wandten sich aztekische Adlige an den Bruder des Herrschers, Cuitláuac, der einen Aufstand anzettelte und die Spanier kurzzeitig vertreiben konnte. Bei dieser Gelegenheit wurde Montezuma gestürzt und anschließend gesteinigt. Seinen Nachfolgern Cuitláuac und Cuáutemoc gelang noch einige Zeit Widerstand. Cuáutemoc, der letzte Aztekenherrscher, wurde jedoch von den Spaniern 1522 hingerichtet.
Im Laufe des 18. Jahrhunderts werden auf dem Theater immer häufiger Opern mit exotischer Thematik aufgeführt und ab der zweiten Hälfte des Jahrhunderts wächst das Interesse an „amerikanischen“ Themen gewaltig an. Diese Erscheinung ist Teil der allgemeinen Diskussion über die „Neue Welt“, die von immer breiteren kulturellen Schichten geführt wird, bei denen das Interesse an einer „wissenschaftlichen“ Erforschung eines höchst umstrittenen historischen Kapitels ständig zunimmt.
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J.J.Wilhelm Heinse
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